Sind wir zu kritisch?

Kolumne In FlagrantiVon Tilly Jones

(Bitte erst bis zum Ende lesen. Danke.)

„Rezension zu …“

Drei Stunden, tagelange Diskussionen und etliche nicht mehr existierende Nerven später setze ich endlich diesen Satz an den Schluss der Rezension:

„Bewertung:

Aufgrund der oben genannten Anmerkungen erhält das Buch von uns sehr gute 3 von 5 Marken.“

Ich fühl mich gut, befreit und erleichtert, meine Gedanken und Gefühle, die ich während des Lesens hatte, doch recht verständlich in Worte gefasst zu haben. Es war gar nicht so einfach und ein bisschen Bauchweh hab ich dennoch. Wird der Autor mir meine Anmerkungen verzeihen? Hasst er mich nun? Oder tut er meine mit viel Fleiß und Mühe erarbeitete Rezension mit einem „Egal! Ist nur ein Blogger. Eine Meinung von vielen!“ einfach ab?

Auf meiner Schulter lachen sich Teufel und Engel einen, während sie sich abklatschen. Lob und Kritik halten sich die Waage. Das ist doch gut, oder? Seltsamerweise sitzt da auch noch ein Zombie auf meiner Schulter. Wo der herkommt? Fragt mich nicht, vielleicht ist er ja auch noch zu was nütze …

Bevor mich meine Gedanken um den Schlaf bringen (Werde ich im nächsten Buch des Autors zu einer toten Leiche^^ verarbeitet?), schaue ich mal, was die anderen so in ihren Rezensionen geschrieben haben. Meinungsvergleich, sozusagen. Kann ja nicht schaden, denke ich. Engelchen nickt, Teufelchen brennt ihm die Federn an und der Zombie kaut auf dem Schwanz des Teufelchens. Nun gut.

„Bestes Buch EVER! Ich hab noch nie so ein geniales Buch gelesen. Die Charaktere waren so lebendig, zwischen ihnen sprühten die Funken. Es war, als wären sie wirklich hier. Sie waren einfach perfekt ausgearbeitet!“

Hm, okay. Aber der männliche Protagonist verhält sich doch ganz anders als der Autor das immer wieder sagt? Und er lässt die Protagonistin ziemlich dumm dastehen. Ich sehe dem Zombie zu, wie er versucht nach den angesengten Flügeln des Engelchens zu schnappen, während ich grüble, wo die Funken in der Geschichte waren. Gut, sie sind am Ende zusammen gekommen, ich bin durchaus zufrieden damit, aber Funken? Nach fünf anderen Rezensionen frage ich mich, warum es niemanden stört, wenn die Protagonistin ständig von einem Kerl zum nächsten rennt und egal was der Autor sagt, es wirkt einfach nur billig für so eine nette Figur. Scheint keinen zu stören. Ich bekomme Zweifel …. Teufelchen piekst mich in den Hals (was echt weh tut! *verdammt*). Keine Zweifel, es ist wie es ist!

„Die Welt, die hier erschaffen wurde, war so bildgewaltig und neuartig, dass ich mich ohne Probleme in sie einfinden konnte. Ich sah förmlich die Häuser vor mir und konnte die Gerüche riechen. So eine komplexe, eigens erschaffene Welt ist selten und ich kann es nur weiter empfehlen.“

Während das Teufelchen mit dem Zombie kämpft (Hat er ihn gerade gebissen?), zeigt mir das Engelchen ganz unengelchenhaft einen Vogel. Na wenigstens einer, der mir zustimmt. Von der Welt hab ich doch außer einer Stadt gar nichts anderes gesehen? Gibt es da noch andere Städte? Der Autor redet doch nur von einer grenzenlosen Wüste und eben dieser einen Stadt? Hier spielt sich alles ab. Stört es hier denn auch niemanden, dass gar nicht das Gefühl aufkommt, als wäre das eine komplette Welt? Oder das der Autor einige Sachen zwar aufgreift, anfängt zu erklären und dann fallen lässt? Es wird perfekt neugierig gemacht, ohne diese Neugierde zu stillen. Das Engelchen verbindet dem Teufelchen gerade so ziemlich alles, der Zombie kaut zufrieden, sieht mich an (Sollte ich rennen?) und nickt. „Räääääwwwwwww!“ macht er und sabbert meine Schulter voll. Aha. Nun gut, das hilft mir auch nicht weiter. Aber lassen wir ihn, er stimmt mir zu, das reicht.

„Ohne Frage 5 Punkte!“

„Volle 5 Sterne von mir!“

„Ich würd 10 Blumen vergeben, wenn ich könnte, aber so sind es eben 5!“

Mist, wieder klopfen die Zweifel an, werden aber vom Zombie erst einmal vertrieben (Er macht nicht wirklich irgendwas, er schmatzt mir nur ins Ohr und das ist nervig.) Engelchen und Teufelchen haben sich zusammen getan und hocken nun auf einer Schulter. Sie tuscheln und zeigend kichernd auf die Bewertungen der anderen Meinungen. Ich werfe ihnen einen mahnenden Blick zu, das ist nicht sehr nett! Interessiert sie aber nicht, auch gut.

Allerdings frage ich mich, warum es niemanden stört, dass der Anfang sich zieht wie Kaugummi und wir als Leser im Grunde rein gar nichts erfahren. Oder dass zwar das Kernproblem gelöst ist, ich dafür aber noch gefühlte hundert Fragen habe, die niemals beantwortet werden, da es ein abgeschlossenes Buch ist. Und was ist mit der Tatsache, dass die Protagonisten gegen Ende etwas ganz anderes machen, als sie zu Anfangs wollten und niemand mir ihre Veränderung erklären kann? Es scheint auch niemanden zu stören, dass wir Leser die wirklich spannenden Infos erst gegen Ende bekommen, wenn im Grunde alles vorbei ist, dadurch aber die Logik der Geschichte wackelt, weil einige Szenen so gar nicht mehr möglich sind.

Wenn alle anderen darüber hinweg sehen und die Geschichte, die im Großen und Ganzen wirklich gut ist (deswegen bekommt sie ja auch drei Marken von uns), mit vollen Punkten bewerten, sollte ich das dann nicht auch? Sollte ich meine Zweifel, mein ungutes Gefühl und meine Stolperer während des Lesens ignorieren und nur das Gute aufzählen?

Sind wir am Ende gar zu kritisch, weil wir uns stundenlang mit dem Schreiben der Rezension befassen, damit der Autor unsere Anmerkungen nachvollziehen kann? Sind wir die Bösen, weil wir nach 13 5-Sterne Bewertungen mit einer schnöden drei daherkommen? Ist es unangebracht, sich tagelang über die Geschichte zu unterhalten, sich damit zu befassen, weil wir den Autor einfach mögen und ihm so viele Infos wie möglich zukommen lassen wollen?

Liebe AutorenInnen, versteht uns nicht falsch, wir halten mit Anmerkungen unsererseits nicht hinter dem Berg, werden wir auch nicht. Aber was ist hier los, wenn alle anderen fünf Superleucht-Sterne und Lob ohne Ende verteilen und wir dann mit drei Marken und einem Sack voll Anmerkungen aufschlagen? Und das vielleicht auch noch als Erster?

Sollten wir eher mal ein Auge zudrücken oder ist das eher kontraproduktiv?

Es fällt uns nicht leicht, eine Geschichte mit Anmerkungen zu versehen und ihr drei Marken zu vergeben (wenn vorher nur Lob und fünf Sterne da sind), vor allem da wir die Autoren meistens kennen. Wir mögen sie, was es uns noch schwerer macht. Schlafprobleme, Dauertoilettenbesuche, Kopfschmerzen, Übelkeit … manchmal geht es uns richtig mies, aber wir haben einfach das Bedürfnis, dass die schlechten Gefühle beim Lesen raus müssen. Es muss gesagt werden, sonst fühlen wir uns hinterher noch schlechter, weil wir nur gelobt haben, obwohl wir einige Kritikpunkte hatten.
Was also tun?

Engelchen und Teufelchen jagen gerade den Zombie auf meiner Schulter. Wer will hier nun wen fressen? Hilfe bei meinen Grübeleien kann ich von denen nicht erwarten, tolle Berater hab ich ….

Aber vielleicht von euch?

Liebe Grüße

Tilly (und Jack, der nun auch den Zombie jagt)

PS: Ich will hier keine Grundsatzdiskussion über das Rezensieren vom Zaun brechen. Jeder macht das auf seine Art und Weise und das ist auch gut so. Wir lesen gerne die Rezensionen der anderen, vor allem wenn dort eine andere Ansicht zu finden ist als unsere in Bezug auf die Geschichte. Wir fragen uns nur in letzter Zeit, inwiefern es manchmal gut ist, ein Auge zuzudrücken, ober ob man dem Autor in der Rezension wirklich alle Gefühle beschreiben sollte, die man während des Lesens hatte. Nicht mehr und nicht weniger. Es geht nur ums „Auge zudrücken“.

 

15 Replies to “Sind wir zu kritisch?”

  1. Tulpentopf

    Oh ich kann das Dilemma nur zu gut nachvollziehen.
    Aber es nützt ja nichts, wenn man sich und dem Autor vormacht, dass seine Geschichte brillant war.
    Aber auch ohne das ist es schwer genug, das Werk eines Autors mit 3 Sternen „abzuspeisen“. Denn da ist ja immer noch der Respekt vor der Arbeit, die sich der Autor gemacht hat. Schließlich stecken Stunden des Schreibens, Korrigierens, Verzweifelns drin.

    Doch es gibt ja nicht umsonst auch Autoren, die wirklich begeistern, wirklich blilliant erzählen, wirklich mit Sprache umgehen können und wirklich authentische Persönlichkeiten und eigene Welten erschaffen.
    Die also wirklich 5 Superduperleuchtsterne verdient haben.
    Wäre doch blöd wenn die mit den „mittelmäßigen“ auf einer Stufe stehen würden.

    1. Tilly

      Hallo Tulpentopf (schöner Name, übrigens^^)
      Das sehen wir genauso. Der Respekt vor dem Autor geht ja nicht einfach weg. Da ist die Arbeit, die in seinem Werk steckt und man schätzt den Autor als Menschen auch noch. Die meisten kennen wir auch noch und das sind alles so liebe Menschen, die wir nicht mehr hergeben wollen^^, das macht es nicht einfacher. Aber gerade dann sollte man dem Autor sagen, wenn einem was in seinem Werk aufgefallen ist. Und dann gibt es für uns Blogger Bauchschmerzen.
      Bis jetzt wollte uns noch niemand in einer nächsten Geschichte foltern, also muss es bis jetzt noch in Ordnung gewesen sein. 😀

  2. Karin Kaiser

    Hallo Tilly,

    Premiere, mein erste Kommentar auf Quindie ;). Erst mal: nein, ihr Blogger seid nicht zu kritisch. Und das sage ich als Autorin, die schon alles von schönen, ausführlichen Rezis mit fünf Sternen bis hin zu fiesen Ein-Sterne Rezensionen ohne richtige Begründung bekommen hat. Habe auch schon Rezis von Bloggern bekommen und die haben mich als Autor echt weitergebracht. Weil sie eben ehrlich waren. Und konstruktive Kritik ist immer willkommen. Tut zwar auch manchmal ein bisschen weh, aber ist mir lieber als Lobhudelei. Deshalb: weiter kritisch sein und eine ehrliche Meinung schreiben.

    Grüße
    Karin

    PS: Viel Spaß noch bei der Zombie-Jagd 🙂

    1. Tilly

      Uii, freut uns das dein erstes Kommentar bei Qindie unter einem unserer Beiträge gelandet ist. 😀
      Das liest man als Blogger gern, dass es Rezensionen gab, die den Autor weiter gebracht haben. Also schreibt man doch irgendwie für den Autor und auch für den Leser. Wir versuchen immer unsere Meinung nicht zu harsch klingen zu lassen, aber wenn man etwas kritisches sagt, können auch noch so blumige Worte nicht helfen.^^
      Vielen Dank, die Zombie-Jagd geht weiter. 😀

  3. Patricia Jankowski

    Hmmm …
    Dieser Beitrag läßt einen erst einmal grübelnd zurück.
    Klar ist es für einen Autor unangenehm, eine „schlechte“ Wertung zu bekommen – selbst wenn diese hervorragend begründet ist.
    Vor allem, wenn man als Autor das nicht nachvollziehen kann, sondern eher ein „Hey, er/sie hat die Geschichte nicht verstanden!“-Gefühl dabei aufkommt.
    Dennoch denke ich nicht, daß man als ernsthafte Rezensenten „ein Augen zudrücken“ sollte. Egal, ob man den Autor kennt, oder nicht.
    Ich habe auch schon einmal als Einzige in einer Leserunde eine sehr kritische Rezi abgegeben, in der ich die Geschichte auseinandergenommen habe, während alle anderen lobhudelten – was man in Leserunden übrigens oft findet, da sich hier Fans des Autors sammeln können.
    Obwohl ich mir bewußt war, quasi im Licht der Öffentlichkeit diese Rezi abzugeben, habe ich es dennoch getan. Denn nur meine ehrliche Meinung ist die, die ich auch veröffentliche.
    Wenn ich der Meinung bin, daß ich den Autor nicht verletzen möchte, dann behalte ich meine Rezi für mich. Oder teile meine Kritik nur mit dem Autor privat.
    Wenn ich aber öffentlich rezensiere, dann eben ohne das berühmte „augenzudrücken“.

    1. Tilly

      Danke Patricia, genau darum ging es uns. Was mache ich, wenn ich den Autor auch noch kenne? Aber du hast Recht, wenn man öffentlich rezensiert, kann man das nicht machen. Natürlich müssen eher kritische Anmerkungen erstmal verdaut werden, aber dann lieber so, als würde man dem Autor/den Lesern ein falsches Bild seiner Meinung vermitteln. Und mit den Leserunden gebe ich dir auch vollkommen Recht, wir haben das gleiche dort auch schon erlebt.

  4. Antony G. Peckham

    Ehrliche und kritische Rezensionen sind wichtig. Ich selbst vergebe nur 5 Sterne wenn das Buch so toll war, dass es mich wachgehalten hat und auch noch Tage später in meinen Gedanken bleibt.
    Wenn „Alles“ 5 Sterne hat was einigemaßen gut ist, dann wie unterscheidet man dann die wirklich exzellenten Sachen?
    Nene, schön weiter kritisch sein, auch wenn die Autoren dann grummeln oder mehr.

    Genau solche ehrliche Rezensionen suche ich zb für meinen Roman. Wer braucht schon ja-toll-sager? Da entwickelt man sich doch nicht weiter, wenn man die Fehler nicht gezeigt bekommt.

    1. Tilly

      Genau so sehen wir das auch. Wir lesen ja auch andere Rezensionen und dann am Liebsten die kritischen Stimmen.
      Nur 5er Rezensionen wäre auch langweilig, da hast du Recht. Wenn man grundsätzlich nur noch 5 Punkte für alles verteilen würde … wäre ja schon irgendwie ein seltsamer Gedanke.^^

  5. Manuel

    Zitate:
    „Wird der Autor mir meine Anmerkungen verzeihen?“
    „… damit der Autor unsere Anmerkungen nachvollziehen kann“
    „… weil wir den Autor einfach mögen und ihm so viele Infos wie möglich zukommen lassen wollen“
    „Liebe AutorenInnen, versteht uns nicht falsch …“
    „… vor allem da wir die Autoren meistens kennen“
    „… ober ob man dem Autor in der Rezension wirklich alle Gefühle beschreiben sollte, die man während des Lesens hatte“

    Mit Verlaub — aber das klingt in der geballten Häufung so, als würdet Ihr Eure Rezensionen einzig und allein für die Autor(inn)en der Werke verfassen, die Ihr rezensiert. Und damit klingt es durchaus wie eine wortreiche Rechtfertigung für irgendeinen Verriss, den Euch womöglich irgendjemand irgendwann einmal übelgenommen hat. Bitte nicht falsch verstehen — ich bin sicher, Ihr denkt bei Euren Rezis auch ein bisschen an die Leser(innen) — der jeweiligen Bücher, meine ich. Das wird in Eurem Beitrag nur nicht wirklich deutlich. Was ich persönlich schade finde.

    Viele Grüße,
    Manuel

    1. Tulpentopf

      Bei mir persönlich ist es eher umgekehrt. Ich schreibe meine Rezensionen in erster Linie für den Leser. Entweder, damit er sich das misslungene Werk erspart oder damit er unbedingt zu diesem Werk greift. Dazwischen gibt es natürlich auch Bücher, die je nach Vorliebe und Schmerzgrenze lesenswert sind.

      Trotz allem kommt das schlechte Gewissen gegenüber dem Autor. Einfach weil man als Schreiberling weiß, wie hart der Kampf um eine Seite gut erzählte Geschichte sein kann. Und bei einem Buch sind das viele viele Seiten, von denen niemand außer dem Autor selbst weiß, wie hart der Kampf war.

      Rezensieren ist trotzdem meist das Kritisieren eines Handwerks, dass man selbst in den seltensten Fällen auch beherrscht. Und genau das macht ja so unsicher: Ich selbst kann kein Buch schreiben, aber verreiße eins. Verstehe ich zu wenig von dem Handwerk, um die Größe des Werkes zu erkennen? Oder lobt ein anderer den Autor und das Werk über den grünen Klee?

    2. Tilly

      Natürlich schreiben wir in erster Linie für die Leser! Entschuldige, wenn das nicht so rüber kommt. Aber wie Tulpenbrunnen schon gesagt hat, das schlechte Gewissen gegenüber den Autoren bleibt einfach. Wir kennen die meisten Autoren, mit denen wir zusammen arbeiten und gerade dass, macht das schlechte Gewissen nicht einfacher. Ich kann mich Tulpenbrunnen nur anschließen: Es steckt ja viel Arbeit hinter einem Buch und das meiste sieht der Leser gar nicht.
      Wir wollten auch nur wissen, wie ihr darüber denkt, wenn man mal ein Auge zudrückt oder ob man immer alles mitteilen soll, was einem so während dem Lesen überkommt.
      Die Leser sind natürlich die wichtigsten, aber in einer gewissen Weise schreibe ich doch auch für den Autor, oder nicht?

  6. Daniel Drafin

    Servus,

    bitte macht unbedingt weiter wie bisher. Kritik fährt wohl jedem Autor bis ins Mark, und gewiss wuseln da draußen so einige herum, die es einem übelnehmen. Doch Krisen bieten zugleich ein Sprungbrett, das helfen kann, die Schreibe zu verbessern. Sofern sich der Betroffene darauf einlässt, erweist ihr ihm damit einen Dienst, der kaum mit Gold aufzuwiegen ist.

    Meiner bescheidenen Erfahrung nach fährt man recht gut damit, Kritikpunkte subjektiv zu formulieren:
    Ich habe nicht so recht verstanden, warum … Meiner Ansicht nach … Einen Leser könnte verwirren, dass … In meinen Augen … Vielleicht wäre es gut, wenn …

    Liebe Grüße

  7. David Pawn

    Eure Art zu rezensieren ist die korrekte. Eine Buchkritik soll schließlich auch kritisieren, sonst könntet Ihr Euch Lobhudler oder so nennen, nein, da liegt das Problem nicht. Das kommt von den vielen 5-Sterne-Bewertungen durch Claqueure aller Art, die man bei manchen (vielen) Büchern findet. Wenn man dann als Autor an eine Schar seriöser Kritiker gerät und mit 3,6 bei Amazon abschneidet, kann man sein Buch zwar sehr gut realistisch einschätzen, vielleicht sogar verbessern, aber der Ruf ist verbrannt. Viele schauen nämlich nur auf den Notendurchschnitt, nicht, wie dieser entstanden ist, ob da mehrere Rezensenten seitenweise Pro und Contra abgewogen oder einfach nur einen 0815-Satz fallengelassen haben. Aus diesem Grund kann es passieren, dass ein Autor im ersten Moment eine 3 für schlecht hält und überreagiert. Nehmt das nicht so schwer. Ihr macht das schon richtig.

  8. Ann-Bettina

    Welchen Sinn sollen Rezensionen machen, wenn grundsätzlich alles immer nur toll gefunden wird? Das nutzt weder den Lesern noch dem Autor etwas. Solange ihr Kritik vernünftig begründet, braucht ihr kein schlechtes Gewissen zu haben, wenn ihr ein Buch mal nicht so toll findet.
    Genau aus dem Grund, den David genannt hat, vergebe ich bei meinen Rezensionen keine Sternchen o. ä.. Dann wird nur noch nach der Zahl der Sternchen geschaut, wie sie zustande gekommen ist, wird unwichtig. Das ist aber ebenso ungerecht wie unsinnig.